Detox und Sport für den Körper

Ungesunde Ernährung und Stress im Alltag machen unserem Körper zu schaffen. Doch was können wir dagegen tun, ohne unsere Lebensweise komplett auf den Kopf stellen zu müssen? Laut vielen Fitness-Portalen ist die Lösung für dieses Problem ganz einfach: Wir sollen unseren Körper „entschlacken“. Wie der neue Trend funktioniert und ob die Methode wirklich zu den versprochenen Ergebnissen führt, lesen Sie hier.

Detox soll zum Neustart verhelfen

Detox ist die Kurzform für den englischen Begriff „detoxification“, was übersetzt so viel wie „Entgiftung“ bzw. Entschlackung bedeutet. Um den unansehnlichen deutschen Begriffen aus dem Weg zu gehen, wird die Methode aber auch hierzulande meist nur Detox genannt. So viel zum Begriff. Doch wie funktioniert die neue Methode denn nun?

 

Mit Hilfe einer Detox-Selbstreinigung sollen schädliche Stoffe im Körper beseitigt werden. Um dies zu schaffen, soll man eine Weile komplett auf den Verzehr von bestimmten Speisen und Getränken verzichten. Dazu zählen – logischerweise – Alkohol und Süßigkeiten, aber auch laktosehaltige Lebensmittel wie Milch (vegan: Mandelmilch) und Käse. Hinzu kommen Fleisch und Kaffee. Um die Verdauung an die bevorstehende Entschlackung zu gewöhnen, werden vor dem Start der Selbstreinigung zwei Tage zur Entlastung empfohlen. An diesen beiden Tagen sollte man viel Obst und Gemüse zu sich nehmen.

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Am ersten Tag der Detox-Kur kann man dann mit der Entgiftung des Körpers beginnen. Es werden zwei Mittel empfohlen: Entweder soll man auf Bittersalz oder auf eine Darmspülung zurückgreifen. Bittersalz beinhaltet Magnesiumsulfat, das in der Medizin oft als Abführmittel verwendet wird. Es ist vergleichsweise kostengünstig in der Apotheke zu erwerben. Eine Darmspülung hingegen kostet etwas mehr. Beide Mittel sollen aber zum gleichen Ergebnis führen und uns für den Alltag stärken. Der Prozess dauert zwischen ein und zwei Wochen. Während der Detox-Zeit soll man möglichst nur vegetarische Produkte zu sich nehmen.

Ist Detox mit Sport vereinbar?

Sport ist während der Detox-Phase zwar nicht grundsätzlich ausgeschlossen – es wird jedoch empfohlen, auf intensives Training zu verzichten. Da die Entgiftung auch eine Art Entspannung für den Körper beinhaltet, sollte man eher auf leichte Übungen zurückgreifen. Dazu zählen Yoga, leichtes Joggen, Spaziergänge und kleine Touren mit dem Fahrrad.

Besonders wichtig für Sportler: Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dem Körper ausreichend Nährstoffe zuzuführen. Vor allem basische Gerichte wie Gemüse, Nüsse oder Getreide helfen dem Körper, fit zu bleiben, ohne dadurch die Entschlackung zu gefährden. Zur Unterstützung des Muskelaufbaus sollte auf eine proteinreiche Ernährung geachtet werden. Die Eiweißbestandteile können Sie dabei über die Ernährung von Hühnchen, Quark und Fisch oder in Form von Whey zu sich nehmen

Ist alles nur ein Mythos?

Die grundsätzlichen Tipps für eine Detox-Kur, die wir hier zusammengetragen haben, sind für sich genommen nicht schlecht. Gerade gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung verleihen unserem Körper die nötige Fitness, um im Alltag nicht von Problemen wie Stress, Müdigkeit oder gar Antriebslosigkeit übermannt zu werden. Aber wie sieht es mit der Entgiftung selbst aus? Gibt es solche Ablagerungen überhaupt? Laut Experten lautet die Antwort auf diese Frage: Nein! „Diese propagierte Schlacke gibt es nicht“, sagt Stephan Bischoff, Ernährungswissenschaftler an der Universität Hohenheim. Der Körper würde zwar belastende Stoffe aufnehmen, normalerweise werden diese aber auch ohne Fremdhilfe wieder ausgeschieden. Es gebe keine wissenschaftlichen Beweise, dass die Entschlackung allein zu den versprochenen Ergebnissen führt. Noch kritischer werden neuartige Detox-Produkte bewertet, die nur auf dem Markt sind, um dem Kunden möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Denn: Nieren, Leber und der Verdauungstrakt entfernen gefährliche Stoffe innerhalb von wenigen Stunden eigenständig. Dazu braucht der Körper keine Unterstützung durch etwaige Tees, Shampoos oder Nahrungsergänzungsmittel.

Unser Fazit

Während viele Fitness-Enthusiasten auf den neuen Detox-Trend schwören und die Wirkungen der Entgiftung bezeugen, sehen Wissenschaftler in Detox eine teurere Vermarktung einer uralten Tradition – dem Heilfasten. Und eben dieses Heilfasten können wir Ihnen ohne schlechtes Gewissen ans Herz legen, sofern Sie es denn machen möchten. Vielleicht bringt die Technik auch Ihnen den gewünschten Erfolg und Sie können in Zukunft befreiter in den Alltag starten. Vergessen Sie dabei aber nicht, auch Sport zu treiben! Denn Bewegung ist – hier sind sich Wissenschaftler und Fitnesstrainer einig – die beste Lösung gegen körperliche Beschwerden.

 

Sebastian

Sebastian ist seit mehr als 20 Jahren leidenschaftlicher Sportler. Er beschäftig sich im allgemeinen mit Training, Trainingslehre aber auch gesunder Ernährung und Supplementen. Unser Experte für Nahrungsergänzungen & Medizin

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